Article in Humboldt, January 1888
Das Wachstum der Kinder[1].
Von Professor Dr. G a d[2] in Berlin.
Des Menschenlebens vierter Teil geht auf das Wachstum dahin. Dieser Prozeß, durch welchen, aus dem anfänglich absolut hilflosen Wesen, der selbständig in den Kampf ums Dasein eintretende Mensch sich entwickelt, ist ein sehr zusammengesetzter. Auch unorganische Dinge wachsen, z.B. die Kristalle. Hier legen sich gleichartige Moleküle aus der Mutterlauge Schicht für Schicht derartig regelmäßig an den zuerst gebildeten Kristallkern an, daß das Verhältnis der Längen aller seiner Dimensionen stets gleich bleibt. Die Organismen dagegen müssen den für ihr Wachstum verwendbaren Stoff aus der aufgenommenen Nahrung nicht nur auswählen, sie müssen ihn auch chemisch umformen, assimilieren. Der assimilierte Stoff kann nur teil- und zeitweise gleichartigem schon vorhandenen Stoff einfach angefügt werden. Der Größenzunahme der einzelnen Gewebselemente sind nämlich durch die Bedingungen für die Ausübung ihrer spezifischen Funktionen Grenzen gesetzt, welche nicht überschritten werden können. Die Primitiv Muskelfaser zum Beispiel, welche als histologische Einheit in die Zusammensetzung der anatomisch einheitlichen Muskeln eingeht, wird nie länger als 5 cm und nie breiter als 1/15 mm. Wenn nun die Muskeln, dem Knochenwachstum entsprechend, an Länge zunehmen und den gesteigerten Anforderungen an Kraftentfaltung entsprechend sich verdicken sollen, so reicht hierfür ein Auswachsen der von Anfang an gebildeten Elemente nicht aus. Es muß vielmehr reichliche Vermehrung solcher Elemente hinzukommen. So kombinieren sich beim Wachstum der Muskeln und bei dem der meisten übrigen weichen Gewebe des Körpers fortwährend die Prozesse der Zellvermehrung durch Kern- und Zellteilung, des Zellenwachstums, der histologischen Differenzierung und des Wachstums der histologisch differenzierten Elemente, welche Prozesse alle mit erheblicher Arbeitsleistung verbunden sind. Die während der Zeiten des Wachstums aufgenommenen und assimilierten Nahrungsstoffe sind also nur zum kleinen Teil für den Stoffansatz in den an Volumen zunehmenden Elementen verfügbar, aus der in ihnen vorhandenen chemischen Energie muß außerdem nicht nur die zur Unterhaltung der allgemeinen Lebensfunktionen erforderliche, sondern es muß aus ihr auch die Arbeit der spezifischen Wachstumsprozesse bestritten werden.
Zu den am Wachstum der Weichgebilde der Körpers beteiligten Prozessen tritt beim Wachstum der Knochen noch ein ganz eigenartiger Vorgang hinzu. Die wachsenden Knochen ändern nicht nur ihre Dimensionen, sondern auch ihre Form, das heißt, das Verhältnis ihrer Dimensionen in sehr erheblicher Weise. Recht in die Augen springend ist daß z.B. beim Kiefer, an welchem beim Neugeborenen noch kaum ein aufsteigender von dem horizontalen Ast zu unterscheiden ist. Die Volumvermehrung der Knochen erfolgt zum Teil durch Anlagerung neugebildeter Knochenteilchen an die Oberfläche und zwar sowohl an die äußere, unter der Beinhaut gelegene Oberfläche als auch an die Grenzflächen zwischen den ursprünglichen Knochenkernen (appositionelles Wachstum), zum Teil durch Zwischenlagerung neuer Teilchen zwischen die schon vorhandenen (interstitielles Wachstum). Durch die Kombination von appositionellem und interstitiellen Wachstum könnte sie mit der Größenänderung einhergehende Formänderung erreicht werden, doch würde eine sehr genaue Regulierung in der Intensität des Interstitiellen Wachstums an den verschiedenen Punkten des Knochens eintreten müssen, wenn nicht schädliche, bis zu Zerreißungen führende Spannungsdifferenzen in der harten Masse eintreten sollten. Das Problem ist dadurch gelöst, daß die erheblichen Formänderungen sich unter Wegnahme schon gebildeter Knochenpartien vollziehen. An dem Kiefer zum Beispiel wird hinten und unten Substanz aufgelagert, während vorne und oben, hauptsächlich dort, wo der horizontale sich gegen den aufsteigenden absetzt, Knochen resorbiert wird, so daß die Winkelform ohne Knickung schon vorhandener Substanz entstehen kann. Nicht nur das appositionelle und interstitielle Knochenwachstum erfolgt unter lebhafter Beteiligung von Wucherung, sowie Stoff- und Formwandlung von Zellen, sondern auch der Resorptionsvorgang ist an die Thätigkeit von Zellen gebunden. Diese Zellen, welche ihrer eigentümlichen Leistung den Namen der Osteoklasten verdanken, fressen ordentliche Löcher, freilich mikroskopische, in den schon gebildeten Knochen hinein. So sind die Teile des als das Sinnbild von den lebhaftesten Lebensprozessen umspült und durchdrungen, welche untereinander und mit den Wachstumsvorgängen in den übrigen Geweben und Organen stets in genauester Harmonie bleiben müssen, wenn nicht ernstliche Störungen eintreten sollen, wie z.B. bei mangelnder Uebereinstimmung im Wachstum der Schädelkapsel und ihres Inhaltes.
Die auffallendste Wachstumserscheinung ist die Längenzunahme des ganzen Körpers, welche wesentlich dem Knochenwachstum zu danken ist. Den größten Anteil an derselben hat die Streckung der langen Röhrenknochen der unteren Extremitäten. An der Entwicklung jedes derselben beteiligen sich drei primitive Knochenanlagen (Knochenkerne) und eine auf die dieselben verbindende Knochenröhre (Diaphyse) kommen. An den beiden Grenzen zwischen der Diaphyse und den Epiphysen eines jeden dieser Knochen finden die lebhaftesten der zur Verlängerung führenden Wachstumsvorgänge statt und zwar in ganz hervorragender Weise an den Oberschenkelknochen. Die Epiphysengrenzen dieser Knochen sind deshalb auch der Ausgangsort für die meisten Knochenerkrankungen im Wachstumsalter.
Von den feineren Vorgängen, welche den äußerlich wahrnehmbaren Erscheinungen und Resultaten des Wachstums zu Grunde liegen, sind am genauesten diejenige erforscht, welche sich in und an den Knochen abspielen. Hierüber liegt eine Reihe systematisch und zum Teil auf experimenteller Grundlage durchgeführter Untersuchungen vor, an denen sich Forscher wie Flourens[3] und Kölliker[4] in der förderndsten Weise beteiligt haben. Weit mehr offene Fragen harren noch ihrer Beantwortung auf dem Gebiet des Wachstums der Weichgebilde. Hier wären namentlich Aufschlüsse über das Verhältnis erwünscht, in welchem sich an dem Wachstum einzelner Organe und Gewebe die Vergrößerung vorgebildeter Elemente und die Vermehrung derselben beteiligen.
In mancher Beziehung leichter als solche Untersuchungen über die eigentlichen Wachstumsprozesse selbst sind Untersuchungen durchzuführen, welche das Resultat dieser Prozesse zum Gegenstand haben und welche sich auf die zeitliche Verteilung des Längenwachstums, der Gewichtszunahme und der Wachstumsproportionen beziehen. Hier können einfache Messungen und Wägungen zum Ziel führen, welche freilich, um gemeingültige Gesetze zur Anschauung zu bringen, planmäßig, sorgfältig und an einer großen Zahl von Individuen durchgeführt werden müssen. Bis vor kurzer Zeit waren alle hierher gehörigen Ermittelungen, mit denen Quetelet[5] im Jahre 1835 in bahnbrechender Weise vorangegangen ist, so angestellt worden, daß eine gewisse Anzahl, etwa zehn Menschen von „normalem“ Wuchs aus jeder Altersklasse gleichzeitig untersucht und aus dem Ergebnis die Durchschnittsmaße und das Durchschnittsgewicht eines 1-, 2-, 3- ...(?[6]) =jährigen abgeleitet wurden. Auf diese Weise sind beträchtliche Einsichten gewonnen worden, welche für die erste Orientierung ausreichten und deren wichtigste nach einer Zusammenstellung von Uffelmann[7] hier Platz finden mögen.
Ein gesundes, ausgetragenes Kind wiegt im Durchschnitt 3 bis 3,5 kg; die erste Ziffer gilt für Mädchen, die zweite, höhere, für Knaben. Bis zum Eintritt in die Pubertät nimmt es um nahezu das Zwölffache seines anfänglichen Gewichtes zu; es wird danach der Mensch im 15. Jahre 36 bis 42 kg wiegen. Die Zunahme ist aber keine in allen Stadien gleichmäßige. Die größten Schwankungen in derselben, welche zu verfolgen hier zu weit führen würde, finden im ersten Lebensjahre statt. Am Ende des zweiten Jahres zeigen die Kinder etwa das 3,5fache des ursprüngliches Gewichtes, sie haben dasjenige, welches sie am Ende des ersten Jahres zeigten, um ein Fünftel erhöht. Das dritte Jahr bringt einen verhältnismäßig geringen Zuwachs, nämlich um ein Zehntel; im vierten steigert er sich wieder ein wenig und hält sich dann bei Mädchen bis zum vollendeten achten, bei Knaben bis zum vollendeten zehnten Jahre auf annähernd gleicher Höhe, jährlich auf 1500 – 1800 g. Vom neunten, bezw. elften Jahre beginnt wieder eine stärkere Zunahme, um bis zum Eintritt der Pubertätszeit anzuhalten. Der Steigerung des Körpergewichtes wurde diejenige des Längenwachstums als parallel gehend angenommen. Ein neugeborenes Kind hat die durchschnittliche Länge von 50 cm, das heißt etwas weniger als ein Drittel der Länge des Erwachsenen. Im Anfang des fünfzehnten Jahres ist letztere bereits bis nahezu auf ein Zwölfteil eingeholt. Innerhalb dieses Zeitraumes wächst das Kind am meisten während der Säuglingsperiode; mit dem Ende des zwölften Monats hat es seiner ursprünglichen Länge im Mittel schon 20 cm (d.h. 40%) hinzugefügt, mißt also 70 cm. Diese Zunahme kommt mehr der unteren als der oberen Körperhälfte zu Gute. Im zweiten Lebensjahre nimmt die Länge um fast 15% = 10 cm, im dritten nur noch um 8 % = 7 cm zu. Vom Beginn des vierten Lebensjahres bleibt das Längenwachstum ziemlich konstant, indem es jährlich 5 cm beträgt. Am Schluß des fünften Lebensjahres hat sich die ursprüngliche Körperlänge etwa verdoppelt, mit dem Beginn des fünfzehnten Jahres verdreifacht, es ist dann eine Durchschnittslänge von ca. 150 cm erreicht. Dies gilt vom Knaben. Die Mädchen zeigen im Allgemeinen geringere Längenmaße, sind ersteren aber relativ, das heißt im Verhältnis zu dem erreichbaren Maximum ein wenig vorauf. Nach Beobachtungen an deutschen Rekruten wird das Maximum der Körperlänge im zwanzigsten bis zweiundzwanzigsten Jahre mit durchschnittlich 170,5 cm erreicht.[8]
In wie hohem Maße sich das Verhältnis der Körperdimensionen beim Wachstum verändert, geht daraus hervor, daß sich das ursprüngliche Gewicht im Ganzen nur etwa verzwölffacht, während die Länge mehr als das Dreifache des anfänglichen Wertes erreicht. Da das Gewicht dem Volum proportional ist, müßte seine Zunahme der dritten Potenz der Längenzunahme gleich sein, also zum mehr als siebenundzwanzigfachen des ursprünglichen Gewichtes führen, wenn das Verhältnis der Körperdimensionen beim Wachstum unverändert bliebe. Diese Betrachtung lehrt, um wie viel schlanker der Körper des Erwachsenen im Verhältnis zum Körper des Neugeborenen ist.
Die prinzipielle Berechtigung zur Anwendung der von Quetelet[9] stammenden und von seinen Nachfolgern Zeising[10], Liharzik[11], Bowditch[12], Roberts[13], Pagliani[14] u.a. benutzten Methode geht aus der Ermittelung von Quetelet hervor, daß die Mittel aus den Messungen von 3 Gruppen à 10 seiner „als regulär zu betrachtenden“ Individuen derselben Kategorie voneinander weniger abwichen als drei Messungen desselben Individuums. Immerhin birgt diese „generalisierende“ Methode, wenn der Scharfblick bei der Auswahl der Jahresgruppen im Stiche läßt, Gefahren in sich und die Resultate, zu denen sie führen kann, sind auch beschränkte. Der Möglichkeit, den Einfluß zu ermitteln, den ein bestimmtes Jahr mit besonderen Ereignissen meteorologischer oder sozialer Natur beschleunigend oder zurückhaltend ausüben könnte, begibt man sich ganz. Die Differenzen, welche sowohl der Fortschritt wie das Endresultat des Wachstums je nach der Größe der Anfangsziffer zeigen müssen, bleiben bei dieser Art des Verfahrens unentdeckt. Gilt es vollends, die Wachstumsverhältnisse während einzelner Entwicklungsphasen zu ergründen, so wird sich die fortgesetzte Beobachtung derselben Individuen als allein zweckmäßig empfehlen[15]. Das Verfahren ist schwieriger und langwieriger, aber es drängt sich doch als unumgänglich auf. Quetelet selbst sagt darüber: „Ein regelmäßiges Wachstum bei einem Individuum bis zum Erwachsensein ist eine durchaus ausnahmsweise Erscheinung; ich bin aber weit entfernt, den Nutzen der individuellen Messungen zu bestreiten, wenn man sie sich auf sichere Art verschaffen kann.“
- Diese Betrachtungen, welche ungefähr mit den Worten des Autors wiedergegeben sind, und die Rücksicht auf die Sorgfalt, welche in neuerer Zeit gerade der Hygiene des Schulalters so allgemein zugewendet wird, haben Landsberger, praktischen Arzt in Posen, veranlaßt, von 1880 bis 1886 alljährlich einmal eine große Anzahl von Posener Schulkindern, armen und wohlhabenden, deutschen und polnischen, und zwar, worauf besonderes Gewicht zu legen ist, immer d i e s e l b e n zu messen[16]. Die Messungen geschahen stets zwischen dem 5. und 15. Mai, zu derselben Tageszeit, in demselben Schulraum, mit denselben Instrumenten nach Entkleidung der zu Messenden (es waren Knaben) bis auf die Strümpfe. Die Messungen erstreckten sich außer auf die Körperlänge noch auf 21 Einzelmaße, auch denen dann noch fernere 3 berechnet werden konnten. Durch diese das 6. bis 13. Lebensjahr betreffenden Messungen sind die von den früheren Beobachtern gewonnenen Resultate in umfangsreicher Weise kontrolliert und in dankenswerten Umfange erweitert worden.
Während der Rassenunterschied zwischen Deutschen und Polen in der anfänglichen Körperlänge und dem Wachstum der Kinder fast gar nicht hervortrat, machte sich der soziale Faktor bemerkbar. Es scheint zu gelten, daß die Kinder der wohlhabenderen Bevölkerungskreise kräftiger, größer zur Schule kommen, daß aber ihr Wachstum trotz der Fortdauer der besseren Ernährung während der ersten Schuljahre kein größeres ist. Diese Erfahrung tritt ergänzend zu einer älteren, sehr wichtigen hinzu, aus welcher hervorgeht, wie lange in der besseren Entwicklung des Körpers eine sorgfältige, gut geleitete Ernährung in der früheren Kindheit sich geltend macht. Aus folgender Tabelle, welche wir umfangsreichen Beobachtungen von Russow[17] verdanken, tritt uns dies mit besonderer Klarheit entgegen. Die Kinder, welche als Säuglinge die Brust erhalten haben, sind mit A, die, welche künstlich ernährt worden sind, mit B bezeichnet. Am Schlusse des 1. Jahres wogen durchschnittlich
Die A-Kinder 9,9 kg und waren 73 cm lang
„ B-Kinder 7,4 „ „ „ 66 „ „
im 2.Jahr „ A-Kinder 11,1 „ „ „ 83 „ „
„ B-Kinder 8,6 „ „ „ 75 „ „
im 3.Jahr „ A-Kinder 12,6 „ „ „ 89 „ „
„ B-Kinder 10,5 „ „ „ 83 „ „
im 4.Jahr „ A-Kinder 14,2 „ „ „ 93 „ „
„ B-Kinder 12,0 „ „ „ 87 „ „‘
im 5.Jahr „ A-Kinder 15,3 „ „ „ 100 „ „
„ B-Kinder 13,4 „ „ „ 98 „ „
im 6.Jahr „ A-Kinder 17,0 „ „ „ 106 „ „
„ B-Kinder 15,7 „ „ „ 102 „ „
im 7.Jahr „ A-Kinder 18,2 „ „ „ 110 „ „
„ B-Kinder 15,9 „ „ „ 105 „ „
im 8.Jahr „ A-Kinder 20,7 „ „ „ 116 „ „
„ B-Kinder 18,3 „ „ „ 113 „ „
Was die relative Wachstumsverhältnisse anlangt, so ist bemerkenswert, daß Landsberger bestätigen konnte, daß Oberarm Vorderarm innerhalb des Wachstums ihre ursprünglichen Proportionen gegeneinander beibehalten, daß der Brustumfang schon im Schulalter (ebenso wie bei den Rekruten) fast genau gleich der halben Körperlänge ist, daß die vordere „Akromialbreite“ (von Schulterhöhe zu Schulterhöhe gemessen) stärker wächst als die hintere, was der Entwicklung des Brustkastens zu statten kommt, daß die Zunahme der Körperlänge hauptsächlich dem Wachstum des Unterkörpers zu danken ist und derart zwar, daß das gegen die Körperlänge etwas vorgedrängte Wachstum des Oberschenkels herrührt. Das Wachstum des Schädels geht unabhängig vonn dem der Körperlänge und nach eigenen Gesetzen vor sich. Die meisten Kopfmaße, auch diejenigen, welche die Kapacität der Schädelhöhle bestimmen, nehmen während der Schulzeit nur unbeträchtlich zu, auffallend dagegen ist die starke Entwicklung des Antlitzes in der Lernzeit: infolge des starken Wachstums des Körpers bleibt zwar der ganze Kopf beträchtlich in seinen Verhältnissen zurück, das Gesicht aber relativ am wenigsten, es wächst von allen Kopfteilen noch am energischsten mit.
Eine reformatorische That von voraussichtlich großer Tragweite auf dem vorliegenden Untersuchungsgebiet hat neuerdings Malling-Hansen, Direktor und Prediger an der Kgl.Taubstummenanstalt in Kopenhagen, dadurch vollbracht, daß er durch das eigene Beispiel gezeigt hat, wie weit der Leiter einer derartigen Anstalt in der Sammlung von Beobachtungsmaterial gehen kann[18]. An denselben, etwa 130 Zöglinge (Knaben und Mädchen) seines Instituts hat er seit Anfang 1884 tägliche (teils mehrmalige) Wägungen und Messungen ausgeführt und durch das Lehrerpersonal ausführen lassen – der Anfang der täglichen Wägungen datiert schon vom Frühjahr 1882 - , eine Arbeit, mit gleicher Umsicht in der Organisation wie Energie in der Durchführung, aber auch, wie der Verfasser selbst hervorhebt, nur mit erheblichen Geldmitteln hat geleistet werden können. Der hohe Einsatz wird aber reichlich aufgewogen durch den Wert der gewonnenen Einsichten und wenn der in Verallgemeinerungen bis zur Kühnheit mutige Mann, der, in logisch freilich ganz berechtigter Weise, von den Längenmessungen seiner Kinder ausgehend, zur Hypothesenbildung über periodische Schwankungen in der Wärme- und Energiestrahlung der Sonne gelangt, hier und da über das Ziel hinausgeschoffen sein sollte, so bürgt seine fortgesetzte Treue in der Bereicherung der erfahrungsmäßigen Grundlagen und seine gerade Denkweise bei der geistigen Bearbeitung derselben dafür, daß er zur Aufdeckung von Irrtümern, wo solche untergelaufen sein sollten, selbst auf das Energischste beitragen wird. Diejenigen Resultate, deren Sicherstellung schon jetzt große Wahrscheinlichkeit für sich hat und welche allein die ganze Arbeit reichlich lohnen würden, mögen hier mit den Worten des Verfassers aufgezählt werden:
„Die Gewichtsverhältnisse der (9-15jährigen) Kinder unterliegen alljährlich drei Hauptperioden, einer Maximal-, einer Mittel- und einer Minimalperiode. Die Maximalperiode beginnt im August und endet in der Mitte des Dezember, dauert also 4½ Monate. Die Mittelperiode dauert von der Mitte des Dezember bis zum Anfang des April, 4½ Monate. Die Minimalperiode reicht vom Schluß des April bis zum Schluß des Juli, 3 Monate. Während der Maximalperiode ist die tägliche Gewichtszunahme dreimal so groß wie in der Mittelperiode. Fast die ganze in der Mittelperiode gewonnene Gewichtszunahme geht während der Minimalperiode verloren.
„Der Längenzuwachs der Kinder unterliegt alljährlich drei Hauptperioden, einer Minimal-, einer Mittel- und einer Maximalperiode. Die Minimalperiode beginnt hierzulande (Kopenhagen) im August und dauert bis gegen Ende November, ca. 3½ Monate. Die Mittelperiode reicht vom Schluß des November bis gegen Ende März, dauert also ca. 4 Monate. Die Maximalperiode reicht vom Ausgang des März bis in die Mitte des August und umfaßt ca. 4½ Monate. Der tägliche Höhenzuwachs ist in der Mittelperiode zweimal so groß wie in der Minimalperiode, in der Maximalperiode 2½mal so groß wie in der Minimalperiode.
„Die eigentliche Wachstumsperiode erstreckt sich also vom Schluß des März bis in den Dezember und zerfällt in drei Teile: erst die Maximalperiode der Höhe und dann die der Gewichtszunahme.
„Während der Maximalperiode der Gewichtszunahme ist der Höhenwachs so gering, daß man diese Periode füglich die Ruhezeit der Höhenentwicklung nennen kann.
„Die Mittelperioden der Gewichtszunahme und des Höhenzuwachses fallen mit dem größten Teil ihrer Ausdehnung in dieselbe Zeit, doch ist der Höhenzuwachs in dieser Zeit verhältnismäßig bedeutend größer als die Gewichtszunahme.
„In derselben Weise fallen auch die Minimalperiode des Gewichts und die Maximalperiode der Höhe hauptsächlich in dieselbe Zeit. Die Maximalperiode des Höhenzuwachses ist Ruhezeit der Gewichtszunahme und bringt sogar bedeutende Gewichtsverluste.
„Die Höhenperioden beginnen und schließen ca.fünfzehn Tage vor den Gewichtsperioden.
„Die Reihenfolge der Höhenperioden ist umgekehrt wie die der Gewichtsperioden: die Höhenentwicklung arbeitet sich vom Minimum durch eine Mittelperiode zur Maximalperiode empor und fällt dann plötzlich bis zum Minimum. Die Gewichtszunahme dagegen steigt auf einmal vom Minimum zum Maximum und sinkt dann langsam durch eine Mittelperiode zum Minimum herab.
„Die Schwankungen der Gewichtsperioden sind bedeutend größer als die der Höhenperioden. Ein Centimeter Höhenwuchs entspricht in der Maximalperiode des Gewichts einer Gewichtszunahme von 2,84 kg, in der Mittelperiode des Gewichts 0,48 kg und in der Minimalperiode des Gewichts 0,49 kg.
„Die Gewichtszunahme während der Maximalperiode ist wesentlich als Dickenzunahme und die Gewichtabnahme in der Minimalperiode als Dickenabnahme aufzufassen. Der Gegensatz zwischen den Maximal- und Minimalperioden läßt sich deshalb auch so ausdrücken: In der Maximalperiode der Längenzunahme hat die Dickenzunahme ihr Minimum, und umgekehrt hat die Dickenzunahme ihr Maximum in der Minimalperiode des Längenzuwaches.“
Wenn es auch schon früher aufmerksamen Eltern nicht entgangen ist, daß das Längenwachstum ihrer Kinder zu deren Dickenzunahme in einem gewissen gegensätzlichen Verhältnis stand, so sind die zahlenmäßigen Ermittelungen hierüber, sowie über die zeitlichen Beziehungen zu einander und zu den Jahreszeiten doch als wichtige Errungenschaften der Wissenschaft zu betrachten. Von den mannigfachen Nutzanwendungen, welche die Praxis aus denselben wird ziehen können, sei hier nur eine betont, auf welche auch der Verfasser besonderes Gewicht legt und welche die Ferienzeit der Kinder betrifft. Er sagt darüber: „Wir müssen einen möglichst großen Teil der beiden Maximalperioden unter die Sommerferien hineinbringen. Die Schweden und die Süddeutschen sind uns Dänen (und den Norddeutschen) in dieser Beziehung vorangeeilt, indem sie ihren Kindern zwei ganze Monate Sommerferien geben, an einzelnen Orten noch mehr. Wenn sie die Sommerferien vom Ende des Juni bis in den Anfang des September erstreckten, so würde ein bedeutender Teil der Maximalperiode sowohl der Längen- als der Dickenzunahme unter weit günstigeren Bedingungen als jetzt auf die Kinder einwirken können.“
So klar nun aber auch die praktische Bedeutung der Ermittelungen Malling-Hansens sind, so gibt der innere Zusammenhang doch noch viel zu raten auf. Da der Verfasser bei dem Versuch, in diesen inneren Zusammenhang einzudringen, nach eigener Angabe noch nicht wesentlich vorwärts gekommen ist, so wäre es voreilig, ihm mit Vermutungen vorgreifen zu wollen. Ob der Weg, auf den er verfallen ist, die von ihm bei Verfolgung dieses Ideenganges entdeckte Analogie in dem Längen- und Dickenwachstum der Bäume heranzuziehen, zum Ziele führen kann, erscheint freilich zweifelhaft, da bei den Bäumen Beziehungen zwischen dem Dickenwachstum und der Chlorophyllthätigkeit bestehen, für welche bei dem menschlichen Organismus keine Analogien aufzufinden sein werden.
Außer den drei jährlichen Phasen der Gewichtszunahme der Kinder hat nun Malling-Hansen noch 25tägige und 75tägige Perioden dieses Vorganges entdeckt, innerhalb welcher letzterer Schwankungen von typischem Verlauf durchmacht. Dieselben Perioden zeigten sich in den Wägungsresultaten einer anderen Anstalt in Kopenhagen und viele Andeutungen derselben, aber auch Abweichungen von ihnen in dem Gang der täglichen Wärmeänderungen in Kopenhagen. Der Verlauf sonstiger meteorologischer Faktoren in Kopenhagen zeigte keine Aehnlichkeit. Da aber Zusammenzählungen einer steigenden Anzahl von Wärmekurven anderer Orte zu einer steigenden Aehnlichkeit zwischen den in allen örtlichen Temperaturverhältnissen über den ganzen Erdball stattfindenden Schwankungen und den Schwankungen in der Gewichtszunahme der Kopenhagener Kinder führten, so vermutet der Verfasser einen Zusammenhang zwischen der Wachstums-Intensität der Kinder überhaupt (sowie aller Organismen) und den Schwankungen in der von der Sonne auf die Erde ausgestrahlten Wärmesumme, freilich nicht derart, daß die Sonnenwärmeschwankungen die unmittelbare Ursache der Gewichtszunahmeschwankungen seien, sondern daß proportional der von der Sonne zur Erde gestrahlten Wärmesumme, welche er mit Buys-Ballot[19] in, der relativen Sonnenrotation von ca. 27 Tagen entsprechenden Perioden schwankend annimmt, ein unbekanntes Agens von der Sonne ausgeht, das unabhängig von den lokalen meteorologischen Bedingungen zum Wirkungsort gelangt, und welches er die Wachstumsenergie nennt. Wirkungsort sind alle Organismen, welche je nach der Jahreszeit verschieden empfänglich für den von der Sonne ausgehenden Wachstumsreiz sind.
Wende wir aber den Blick von diesen weitausschauenden Vorstellungsgebilden noch einmal zurück zu dem mit so dankenswertem Eifer zusammengetragenen Zahlenmaterial selbst. Daß der menschliche Körper tägliche Gewichtsschwankungen durchzumachen hat, liegt auf der Hand, auch wußte man, daß die Körperlänge zu verschiedenen Tageszeiten nicht unerheblich verschieden ist. Derselbe Mensch, der am Morgen eines Tages gemessen wurde, kann am Mittag desselben Tages infolge der aufrechten Stellung und der dadurch veranlaßten Kompression der zwischen den einzelnen Wirbeln befindlichen Knorpelteile um einen ganzen Centimeter kürzer erscheinen. Hat starke Bewegung, z.B. ein tüchtiger March, stattgefunden, so ist der Längenunterschied durch Abflachung des Fußgewölbes noch größer. Es scheint dies allgemeiner zu sein, denn in Belgien hat man mehrfach junge Burschen ermittelt, deren Körperlänge hart an der Grenze des Minimalmaßes stand, und die vor dem Messen einen langen Fußmarsch zu machen pflegten, um vom Militärdienst freizukommen. Auch in diese etwas vagen Vorstellungen von den täglichen Gewichts- und Längenschwankungen hat Malling-Hansen durch systematische Wägungen und Messungen angefangen, Präzision zu bringen. Die Resulate dieser Untersuchungen stellt der Verfasser selbst folgendermaßen dar:
„Im Durchschnitt von 3 Monaten, Dezember 1883, Januar und Februar 1884, verlor jeder Knabe der hiesigen Anstalt 0,13 kg an Gewicht vom Abschluß des Mittagsmahls gegen 2 Uhr bis 9 Uhr abends, und erlitt ferner im Laufe der Nacht, von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens jeder einen Gewichtsverlust von 0,57 kg, und zwar durch Schweiß- und Ausatmungsprodukte 0,28 kg und durch Harnentleerung 0,29 kg. Darnach nahm jeder Knabe von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr vor dem Mittagsessen 0,11 kg zu; das Mittagsessen endlich gab jedem Knaben täglich eine durchschnittliche Gewichtszunahme von 0,59 kg.
„Innerhalb 24 Stunden im Durchschnitt von 5 Wochen, vom 7. Januar bis 9. Februar 1878, schwankte von 22 Knaben (im Alter von 13-16 Jahren) jeder an Höhe folgendermaßen: in der freien Zeit 6-8 Uhr morgens 4 mm an Höhe verloren; während der Ruhe auf der Schulbank 8-9 Uhr 0,3 mm gewonnen; während des fortgesetzten Unterrichtes 9-10 Uhr 1 mm verloren. Von 10-11 Uhr hatten die Kinder Zwischenstunde zum Spielen; infolgedessen war jeder Knabe um 11 Uhr 3 mm kürzer, als um 10Uhr. Auf der Schulbank dehnte sich der Körper von 11-12 Uhr um 2 mm, von 12-1 Uhr gingen bei fortgesetzten Unterricht 0,4 mm und in der freien Zeit von 1-5 Uhr 3 mm verloren. Von 6 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags gingen also ca. 9 mm an Höhe verloren. Von 5-9 Uhr abends waren die Schwankungen unbedeutend. Von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens dehnte sich der Körper um ca. 9 mm.“
Malling-Hansen setzt, wie er mitteilt, seine Untersuchungen nach erweitertem Plan fort; außerdem fordert er zur Teilnahme an der Arbeit, deren Durchführbarkeit er dargethan, auf. Von Herzen wünschen wir, daß die Worte, mit denen er seine neueste Mitteilung schließt, Gehör finden:
„Neue Gebiete sind eröffnet, nur ein kleiner Teil derselben ist untersucht, seltene Funde sind ans Licht gezogen, Aussichtspunkte haben den Blick auf große und reiche Landstrecken gestattet: Raum und Arbeit gibt es die Fülle; möchten doch recht viele als Mitarbeiter herantreten.“
[1] JMC: Ausschreibung von Jørgen Malling Christensen.Die erste Hälfte des Artikels ist eine Einleitung und allgemeine Vorbereitung für die zweiten Hälfte, die die Forschung von Malling-Hansen behandelt und langen Abschnitten von Malling-Hansen Fragment III A und B zitiert. Die erste Hälfte ist aber auch sehr interessant und relevant, weil sie den Beitrag von Malling-Hansen in der europäische physiologische Forschung positioniert.
[2] JMC: Johannes Wilhelm Gad, 1842-1926, war ein bedeutender deutscher Neurophysiologe. Im Jahre 1887 Professor ernannt. Von 1894 Leiter des physiologischen Institutes der Universität in Berlin. Von 1895 Leiter der Abteilung der Physiologie an der Universität Prag. Gad ist wegen seiner Arbeiten zur experimentellen Physiologie bekannt. Er führte zahlreiche Untersuchungen zur Elektrophysiologie, Rückenmark-Funktionalität und der Beziehung zwischen Milchsäure bezüglich der Muskelzusammenziehung durch. Verfasser von: „Kurzes Lehrbuch der Physiologie des Menschen“, das im Jahre 2007 neu aufgelegt wurde.
[3] JMC: Marie-Jean-Pierre Flourens, 1794-1867, französischer Physiologe und Biologe, einer dem Gründern der experimentellen Neuro-Wissenschaft. Er hat auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Betäubung gespielt. Flourens erforschte die Lokalisation von Gehirnleistungen. Unter dem Einfluss von Georges Cuvier wurde Flourens zu einem der größten wissenschaftlichen Gegner der Phrenologie Franz Josef Galls.
[4] JMC: Rudolf Albert von Kölliker, 1817-1905, Schweizer Anatom und Physiologe. Im Jahr 1847 Professor an der Universität Würzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1903 blieb. Gründungsmitglied der „Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft“. Herausgeber der „Zeitschrift für Wissenschaftliche Zoologie“.
[5] Quetelet, Sur l‘homme et le développement des ses facultés ou Essai de physique sociale; Paris 1835. – Anthropométrie ou mesure des dífferentes facultés de l’homme; Bruxelles 1870. – Als erster, welcher derartige Untersuchungen (1833) ausgeführt haben soll, wird der Engländer Cowel genannt.
[6] JMC: Unlesbar
[7] J. Uffelmann, Handbuch der privaten und öffentlichen hygiene des Kindes. Leipzig 1881.
JMC: Julius August Christian Uffelmann, 1837-1894,deutscher Mediziner und medizinhistoriker. Seit 1883 war Uffelmann Direktor des Instituts für Hygiene, seit 1890 Mitglied der Grossherzoglichen Medizinalkommission.
[8] Die größte Höhe, die man überhaupt kennt, besaß der schwedische Riese, den Friedrich der Große in seiner Garde hatte: 252,3 cm – dir kleinste der von Buffon gemessene Zwerg: 43,3 cm.
[9] JMC: Lambert Adolphe Jacques Quetelet, 1796-1874, belgischer Astronom und Statistiker. Einen großen Ruf hatte sich Q. insbesondere durch seine sozialstatistischen und anthropometrischen Arbeiten erworben. In seiner Anthropometrie entwickelt Q. Körper-Kennzahlen für die „mittleren“ Menschen, von denen der Quetelet-Index (Body-Mass-Index) bis heute verwendet wird.
[10] Zeising, Ueber die Metamorphosen in den Verhältnissen der menschlichen Gestalt von der Geburt bis zur Vollendung des wachstums.Verh. der Leop.-Karol. Akad. 1858, Bd 26.
JMC: Adolf Zeising, 1810-1876,deutscher Ästhetiker, weiter-führende die Tradition Hegels.Seine bedeutendste Werke sind: „Neue Lehre von den Proportionen des menschlichen Körpers“ (1854);
„Aesthetische Forschungen“ (1855); „Die Metamorphosen der menschlichen Gestalt“ (1859); „Der goldene Schnitt“ (1884).
[11] JMC: Franz Liharzik: „Das Gesetz des Menschlichen Wachstums und der unter den Norm zurückgebliebene Brustkorp als die erste und wichtigsteUrsache der Rachitis, Scrophulose und Tuberculose (1858).
[12] JMC:Henry Pickering Bowditch, 1840-1911, ein US-amerikanischer Physiologe. Er unternahm einen umfangsreichen Studienaufenhalt in Europa, ein Jahr in Frankreich sowie zwei Jahre bei Carl Ludwig in Leipzig. Bowditch war von 1876 bis 1906 Professor für Physiologie an der Harvard University. Seine Studien in Leipzig hatten zur Folge Kontakten mit Ray Lankester, Angelo Mosso, Hugo Kronecker und Carl von Voit. Bowditch wurde bekannt für seine physiologischenArbeiten. Außerdem entwickelte er seine Interesse in Antropometrie und belegte das Nutrition und ökologische Faktoren zur physiologischen Entwicklung beitragen. Zu den Werken gehört: „The Growth of Children. Tenth Annual Report of the State Board of Health of Massachusetts”. Boston 1879.
[13] JMC: „A Manual of Anthropometry“, London 1878, by Charles Roberts
[14] JMC:Luigi Pagliani, 1847-1932, italienischer Hygieniker und Arzt, der eine wichtige Rolle für die öffentliche Hygiene spielte. Publizierte viele wissenschaftliche Arbeiten über Hygiene und die Entwicklung des menschlichen Körpers. Bekannt für: „Lo sviluppo humano“, Milano 1887.
[15] Nach dieser im Gegensatz zur „generalisierenden“ Methode Quetelets als „individualisierend“ bezeichneten Methode sind seit 1870 einige Untersuchungen in Schweden und Dänemark ausgeführt worden, deren Ergebnisse aber nur in den nordischen Sprachen dargestellt vorzuliegen scheinen.
[16] Landsberger, Das Wachstum im Alter der Schulpflicht. Biologisches Centralblatt, VII, Nr 9 – 11. – Abgekürzter Abdruck aus der Festschrift zum fünfjährigen Jubiläum des naturwissenschaftlichen Vereins der Provinz Posen. Mitgeteilt vom Herrn Verfasser.
[17] Jahrb. f. Kinderheilkunde, XVI,1,2.
[18] R. Malling-Hansen, Perioden im Gewicht der Kinder und in der Sonnenwärme. Fragment III A.(Hierzu 44 Tafeln in Fragment III B.) Kopenhagen, V. Tryde. 1886.
[19] JMC: Christophorus Henricus Dedericus Buys Ballot (bekannt als Buys Ballot), 1817-1890, war ein bedeutender niederländicher Wissenschafler und Meteorologe. Als Professor der Physik formulierte er 1860 das Barische Windgesetz, das für den Seewetterdienst bis heute große Bedeutung hat, und bewies den Dopplereffekt.
SA: Malling-Hansen mentioned this article in a letter to Prof. Japetus Steenstrup written already 1887.12.13. He obviously received a copy of the journal "Humboldt" before it was publicly published.
"13th of December 1887
Councillor of State, Sir Steenstrup Dear Sir,
I am taking the liberty of forwarding a small sample of the many and extensive - as well as exceedingly appreciative – statements in foreign papers and periodicals concerning the German edition of my “Fragment III”. Yesterday I got an issue of the periodical “Humboldt” with an elaborate presentation of the results of my work; an excerpt of this is also enclosed."